21. Tag - Hikkaduwa

In unserer eigenen Küche gab es heute unser erstes selbstgezaubertes Frühstück. Haferschleim, Schokopos, Eier, Papaya, Wassermelone und Brot. Von allem etwas und sehr lecker.


Zunächst erledigten wir den kulturellen Programmpunkt des Tages, wieder mit dem öffentlichen Bus. Wir suchten das Tsunami Fotomuseum auf, um den vielen Todesopfern des Tsunamis am 26.12.2004 zu gedenken. Dachten wir zumindest. Erst landeten wir im Education Centre und erfuhren allgemein wie ein Tsunami entsteht. Hier gab es aber auch viele Bilder und interessante Infos von einer netten Dame. Sie war eine Zeitzeugin. Das zweite Fotomuseum war auch nicht das, welches wir eigentlich besuchen wollten, dennoch waren die Bilder sehr interessant.
Endlich fanden wir dann das gesuchte Museum (drei Museen zum gleichen Thema auf 100 Meter - sehr ungewöhnlich -hätten wir mal hinten angefangen) dass sich durch handschriftliche und selbst geklebte Poster abhob. Es hatte irgendwie was von Schule, wirkte sehr authentisch und stimmte uns sehr nachdenklich. Die Besitzerin des Museums ist ebenfalls eine Zeitzeugin, das Museum steht auf den Grundmauern ihres alten Wohnhauses. In einem Teil des Museums hängt sogar noch das alte Übergangs-Zelt an der Decke.
Ein Gänsehautmoment, in dem ich doch des Öfteren die Tränen zurückhalten musste. Echt krass, kaum vorstellbar und einfach nur schrecklich. Die Bilder konnten auf jeden Fall einen guten Einblick in das Geschehen geben.
Ganz in der Nähe suchten über 1500 Leute nach der ersten recht kleinen Welle Zuflucht in einem Zug. Die Wucht der nächsten Welle zerstörte den Zug jedoch komplett und nur 10 Personen konnten lebend geboren werden.
Leider wurde es im dritten Museum mit Ida ganz schön anstrengend, aber wer kann ihr das bei 33 Grad und Kulturprogramm übel nehmen?
Dieser Küstenabschnitt wurde insgesamt sehr stark vom dem Tsunami getroffen. Zum Andenken spendeten die Japaner eine Buddhastatue, die so hoch ist wie die höchste Welle, die hier auf die Küste traf - 18,5 Meter. Diese Gedenkstätte besuchten wir auch.
Ansonsten wurde dem Land Sri Lanka aber nur sehr wenig Hilfe zugesprochen, es wurden eher die Länder mit einem zu dem Zeitpunkt höheren Touristenanteil finanziell unterstützt, wie wir erfahren haben.
Interessant war aber, als wir uns mit unserer Gastmama darüber unterhielten, dass sie in unserer Unterkunft von dem Tsunami gar nichts mitbekommen hat. Wir wohnen hier nämlich nur ca. 200 Meter vom Meer entfernt. Allerdings gab es wohl irgendwelche Begebenheiten im Wasser, die dazu führten, dass hier nichts passierte. 500 Meter weiter die Küste hoch wurde alles zerstört.






Aufgrund der direkten Nähe und um Ida glücklich zu machen, machten wir auch noch einen Abstecher zur Schildkrötenfarm. Hier werden zum Einen verletzte Schildkröten wieder aufgepäppelt. Viele haben durch Schiffsmotoren, Fischernetze oder Haie fehlende Gliedmaßen. Mit ihnen wird das Schwimmen wieder erlernt, indem das Wasser erst ganz niedrig ist und nach und nach tiefer wird. Sobald sie im tiefen Wasser wieder zurechtkommen, werden sie in die Freiheit entlassen. Soweit die Theorie, wir glauben es einfach.
Zum anderen werden dort die Eier von Schildkröten ausgebrütet. Der Hintergrund: die Eier gelten als Delikatesse und geben einem Stärke. Damit sie von den Einheimischen nicht zum Verzehr verkauft werden, kauft die Organisation sie zum doppelten Preis und brütet sie aus. Jeden Abend werden die neuen Krötenkinder am Strand in die Freiheit entlassen und wir sind später mit dabei.





Das Gesehene und Gehörte lag uns lange schwer im Magen, so dass wir zum Austausch erstmal eine Pause zu Hause machten. Dann begaben wir uns aber an den Strand, um uns abzukühlen. Ida liebt die großen Wellen hier. Davon ist sie immer so müde, dass der Sand zum Bett wird - für beide Mädels ;)



Gegen Abend fuhren wir mit dem Bus wieder zu den Schildkröten, um die Babys ins Meer zu entlassen. Die Dinger sind ja so drollig. Geschätzt schafft es von 100 Tleren leider nur ein Tier zu überleben. Die anderen 99 werden gefressen, sind zu schwach oder landen in Fischernetzen. Schade! Aber wir sind uns sicher, dass unsere Schildkröten stark genug waren und es geschafft haben - auf jeden Fall die Schildkröte Ida.




Das Abendessen war mal wieder vorzüglich und nach einem Plausch mit der Köchin der Familie und einer fruchtbar netten deutschen Frau, die hier ein Heim aufgebaut hat, sitzen wir nun in unserem Wohnzimmer, schwitzen leise vor uns hin und werden bestimmt nicht alt ;)

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